Anna-Seghers-Schriftzug, Museum Bild, Blick auf das Bücherregal in Anna Seghers Wohnzimmer
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Bilder des Rundgangs im Überblick
Seit 1984 trägt die ehemalige Volkswohlstraße in Berlin-Adlershof den Namen Anna-Seghers-Straße. Am Wohnhaus Nr. 81 erinnert eine Gedenktafel daran, dass die Schriftstellerin von 1955-1983 in diesem Hause lebte. An der Wohnungstür ist noch das originale Namensschild angebracht: Seghers-Radvanyi. Seit 1985 ist die Wohnung, betreut von der Akademie der Künste, als Gedenkstätte öffentlich zugänglich: Di. und Do. 10-16 Uhr sowie nach Vereinbarung.
Auch im langen Flur der Wohnung sind in Regalen bis hinauf an die Decke mehrere tausend Bücher untergebracht. Im Wohnzimmer, dem größten Raum der Wohnung, befindet sich ein Hauptteil der Nachlassbibliothek von Anna Seghers, die insgesamt etwa 10.000 Bände umfasst. Den schönen Kachelofen mit der Ofenbank nannte die Dichterin ihren „Holländerofen“. Er wurde nach ihren eigenen Entwürfen gebaut.
Alle Möbel und Einrichtungsgegenstände sind original erhalten – auch die Couchecke, in der Anna Seghers gern mit ihren Besuchern aus aller Welt beim Kaffee saß. Auf dem Ofen und auch vor den Bücherreihen stehen schöne Keramiken, die die Autorin von zahlreichen Reisen mitgebracht hat. Die kleinen Tierfiguren aus Terrakotta sollten ihre Bücher „bewachen“. Der alte Radioapparat Marke „Stradivari“ bezeugt die Herkunft der Wohnungseinrichtung aus der Mitte der fünfziger Jahre.
Um in Ruhe zu schreiben, zog sie sich ins Arbeitszimmer zurück und arbeitete mit Vorliebe auch auf dem winzigen Balkon, der zu diesem Raum gehört Die alte Remington-Reiseschreibmaschine war ein Geschenk von Freunden im mexikanischen Exil. An den geweißten Wänden im Arbeitszimmer hängen Faksimiles alter, von Thomas Münzer unterzeichneter, Urkunden aus der Zeit des Bauernkriegs.
Der handschriftliche Brief von Heinrich Heine aus dem Jahr 1848 aus seinem Pariser Exil war ein Geschenk des Vaters von Anna Seghers, des Mainzer Kunsthändlers Isidor Reiling. Er sollte ihr als Notgroschen in der Emigration dienen. Heute hängt er als Kopie im Arbeitszimmer. Der Schreibtisch der Schriftstellerin ist eine einfache, aber große und stabile Arbeitsplatte. Im Flur hängen gerahmte Reproduktionen von Wandbildern des mexikanischen Malers Diego Riviera, mit dem Anna Seghers befreundet war.
Im ehemaligen Arbeitszimmers von Laszlo Radvanyi, dem Ehemann der Schriftstellerin, wird heute eine Dauerausstellung gezeigt, die mit Fotos, Dokumenten, Erstausgaben und persönlichen Erinnerungsstücken über Leben und Werk von Anna Seghers informiert. Hier findet sich auch eine Sammlung aller deutschsprachigen Buchausgaben der Werke von Anna Seghers sowie von Übersetzungen ihrer Bücher in insgesamt 42 Sprachen, darunter die Erstausgabe der Romane „The seventh cross“ (1942) sowie „Transit“ (1944) aus den USA. Zum Verkaufsangebot gehören Fotopostkarten und Poster mit Porträts von Anna Seghers aus verschiedenen Lebensphasen sowie sämtliche Ausgaben vom „Argonautenschiff“, dem Jahrbuch der Anna-Seghers-Gesellschaft Berlin und Mainz. Es erscheint seit 1992. Die älteren Ausgaben werden zu deutlich reduzierten Preisen angeboten.
Die schöne alte Landkarte aus dem Jahr 1656, die im Wohnzimmer hängt, hat Anna Seghers aus Mexiko mitgebracht. Sie zeigt die karibischen Inseln, die Großen und die Kleinen Antillen, die immer wieder auch ein literarischer Ort der Dichterin waren. Eine originale Lithographie der Bildhauerin und Grafikerin Renée Sintenis (1888-1965) zeigt eine Pferdedarstellung. An der Haustür Anna-Seghers-Straße 81 werden die literarischen Lesungen plakatiert, die die Anna-Seghers-Gesellschaft jeden Monat im Wohnzimmer der Dichterin veranstaltet. Gäste sind immer willkommen.